#PrayForTheWorld
Angst ist keine Lösung

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Angst ist keine Lösung

Es kommt mir manchmal vor als hätte ich in einer Seifenblase gelebt. Heute ist sie eindeutig geplatzt. Die Welt ist eben kein Ponyhof.

Ich studiere Journalismus. Ich lese jeden Tag die Zeitung. Ich weiß was in der Welt passiert. Tag ein Tag aus werden wir mit Angst, Schrecken, Hunger, Krankheiten und Krieg konfrontiert. Und trotzdem schaffen wir es irgendwie immer eine Distanz zu wahren, mit unserem Leben weiterzumachen. Alltag, Tag ein Tag aus.

Heute schaffe ich das nicht. Nicht, wenn bei uns eine solche Tragödie passiert. Nicht wenn meine Familie und Freunde dort leben und ich wie eine Wahnsinnige versuche herauszufinden, ob es ihnen gut geht. Nicht wenn es direkt vor der Haustüre passiert.

Wir leben in einer Angst einflößenden Welt. Einer Welt voller Gefahren. Das ist mir heute wieder einmal klar geworden. Viele von uns haben Angst. Große Angst und das kann ich gut nachvollziehen. Doch panische Angst ist hier nicht die richtige Antwort auf die Geschehnisse der letzten Nacht. Wir müssen jetzt vor allem eines bleiben: stark. Stark für diejenigen, die unsere Hilfe brauchen. Stark für unsere Familie und Freunde. Stark für uns selbst.

©Memedroid
©Memedroid

Versteht mich nicht falsch. Angst ist gesund und oft auch begründet. Angst hilft uns Gut von Böse zu unterscheiden. Angst hilft uns Gefahren auszuweichen. Werden Ängste allerdings zu groß, schaffen wir es nicht mehr sie im Zaum zu halten. Sie absorbieren uns und fressen uns von Innen auf. Sie diktieren unser Leben und folgen uns überall hin. Genau hier müsst ihr STOPP schreien, eine Kehrtwende einlegen, der Angst den Rücken zukehren. Denn eines darf nie passieren! Angst schwingt sehr schnell um. Sie wird zu Hass. Plötzlich zeigen wir mit dem Finger auf Andere. Aus Hass wird Gewalt. Und wann war Gewalt je die richtige Antwort? Wie viele unschuldige Menschen müssen noch leiden bis wir einsehen, dass Gewalt, Krieg und Zäune keine Lösung sind?

Die Ereignisse der gestrigen Nacht sehen viele Zweifler und Asylgegner als Bestätigung ihrer Theorien an. Man hätte die „Gutmenschen“ schließlich immer gewarnt. Aber in der Stunde der Fassungslosigkeit und der Verzweiflung sollten keine „I told you so’s“, sondern Solidarität und Miteinander ausgedrückt werden. Menschen, die vor dem Krieg fliehen und zu uns kommen, fliehen, weil sie keinen Alltag mehr haben. Sie fliehen, weil bei ihnen jeden Tag Bomben in die Luft gehen. Sie fliehen in der Hoffnung auf ein besseres und menschenwürdigeres Leben. Was nehmen sich Menschen, die nicht mehr und nicht weniger wert sind als andere Menschen, heraus, ihnen das zu verweigern?

Meine Gedanken und auch, die meiner Blogkolleginnen – Alina und Nina – sind bei all den unschuldigen Menschen – egal welcher Nation, Herkunft, Kultur, Alter, Geschlecht. Wir sind alle Menschen. Verhalten wir uns endlich wie solche! Pray for Paris. Pray for Palestine. Pray for Syria. Pray for Africa. Pray for the World. Lasst und Hass und Dunkelheit nicht mit ebendiese bekämpfen, sondern eine andere, bessere Lösung finden. Jetzt liegt es an uns.

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