the ladies. Buchclub | September

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Im September waren 2/3 der Ladies auf Reisen, während Alina in Wien die Stellung übernehmen hat. Ob im Flieger, Zug oder in der Bim – unsere ständigen Begleiter waren Bücher.  Heute nehmen wir euch mit auf unsere Lesereise vom letzen Monat und verraten euch, welcher Lektüre wir uns dieses Mal gewidmet haben bzw. warum wir auch diesen Monat unsere eigenen Regeln wieder gebrochen haben….


ladies Buchclub | August

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Unsere Bücherauswahl im September

Auf Instagram habt ihr für den September klar gewählt. Alina liest DariaDarias Buch, Nina „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und Márcia soll „Little Women“ lesen. Das hat sie auch getan – aber im Urlaub hat sie sich bewusst eine Auszeit aus Instagram & Co. genommen und so blieb ihr erstaunlich viel Zeit über. Nachdem sie den 500-Seiten Schmöker von Alcott durch hatte, widmete sie sich Toews und genau deshalb gibt es von ihr die Review beider Bücher!

Alina

Madeleine Alizadeh

„Starkes, weiches Herz“

Das Buch

Starkes, Weiches Herz

Madeleine Alizadeh

Madeleine Alizadeh ist nun schon seit einer Zeit eine österreichische Bloggerin, die wohl über die Grenzen hinweg am Bekanntesten ist. Sie polarisiert mit ihren oft starken Meinungen aber berührt gleichzeitig auch mit ihrer Verletzlichkeit und Offenheit. Gerade deswegen konnte sie sich im Internet eine große Fangemeinde aufbauen. Dort ist sie unter dem Namen dariadaria bekannt und, „gibt ihren LeserInnen einen gut gefüllten Werkzeugkoffer mit auf den Weg, der ihnen hilft, sich ihrem inneren Zuhause mit ganz viel Liebe zu widmen und für all das, wofür es sich zu kämpfen lohnt, mit Mut einzustehen: für Feminismus und Gleichberechtigung, gegen Klimawandel und rechte Hetze“. (Quelle: Pressetext) Und nun hat sie ein Buch geschrieben – über ihre Erfahrungen, Ängste, Hoffnungen und Träume.

Worum geht’s?

Madeleine beschäftigt sich mit all den kleinen großen Fragen: Ist mein Leben erfüllt? Was ist mir wichtig und wie stehe ich dafür ein? Wie kann ich in einer Welt, die von Krisen beherrscht wird, optimistisch bleiben? Gleichzeitig stark und weich zu sein ist dabei kein Widerspruch, sondern eine authentische Möglichkeit, der Welt zu begegnen und ein liebevolles und reflektiertes Miteinander zu schaffen. (Quelle: Pressetext)

„Mutig zu sein bedeutet nicht, furchtlos durch die Welt zu gehen. Es bedeutet, trotzdem aufzustehen und zu sehen, was passiert.“

Meine Review

Still und heimlich habe ich dieses Buch verschlungen und wollte es ganz für mich behalten. Keine Störungen, keine Postings, keine Öffentlichkeit – das war mir bei so einem polarisierendem Expemplar irgendwie wichtig. Ich wollte nicht gestört werden bei meiner Leseerfahrung und schon gar keine Meinungen dazu erhalten. Und ich wurde nicht enttäuscht – Maddie hat ein warmes, schönes und reiches Buch geschrieben, das einem beim Lesen viel Hoffnung und Kraft gibt. Darüber, selbstbewusst und mutig durchs Leben zu gehen, sich selbst lieben und auch die schlechten Zeiten und den Schmerz zulassen. Scheitern ist gut und wichtig. Mutig sein ist wichtiger – diese und noch viel mehr Eindrücke nehme ich aus diesem Buch mit und spreche hiermit eine absolute Leseempfehlung für euch aus! Danke Maddie – für alles!

Nina

Yuval Noah Harari

Eine kurze Geschichte der Menschheit

Worum geht’s?

„Wie haben wir, Homo Sapiens, es geschafft, den Kampf der sechs menschlichen Spezies ums Überleben für uns zu entscheiden? Warum ließen unsere Vorfahren, die einst Jäger und Sammler waren, sich nieder, betrieben Ackerbau und gründeten Städte und Königreiche? Warum begannen wir, an Götter zu glauben, an Nationen, an Menschenrechte? Warum setzen wir Vertrauen in Geld, Bücher und Gesetze und unterwerfen uns der Bürokratie, Zeitplänen und dem Konsum? Und hat uns all dies im Lauf der Jahrtausende glücklicher gemacht?“ (Quelle: Klappentext)

Yuval Noah Harari widmet sich in diesem Buch den Fragen rund um die Entwicklung des Menschen und versucht einen verständlichen Überblick über unsere Spezies, den Wandel der Gesellschaft, Kultur und Politik zu geben. Den roten Faden spannen drei wichtige Revolutionen in der Geschichte der Menschheit: die kognitive, die landwirtschaftliche und die wissenschaftliche Revolution.

Harari setzt Akzente, liefert Beispiele und zählt Fakten auf, über die ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht habe – und die wir übrigens nur lesen können, weil der Mensch vor 5000 Jahren die Idee hatte, Zeichen in Tontafel zu kritzeln.

Diese Buch enthält tatsächlich, auch wenn es bei dem breiten Thema einer Entwicklungshistorie   komisch klingen mag, die kurze Geschichte der Menschheit und gibt obendrauf noch einen Ausblick in die Zukunft.

Meine Review

 

Ich bin eine typische Roman-Leserin. Ich tauche gerne in die Phantasiewelt unterschiedlicher Autoren und dadurch auch in die Geschichten fiktiver Protagonisten ein. Egal ob es sich um eine historische Figur, ein Liebespaar in der Gegenwart oder einen Zukunftsbestreiter handelt – einen Roman zu lesen, ist sich  wie auf eine Reise aus dem Alltag zu begeben. Dieses Mal habe ich mich aber dennoch wirklich sehr auf das Lesen eines Sachbuches gefreut, denn „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ wurde mich nicht nur einmal empfohlen.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass Harari eine sehr lockere und einfache Sprache für dieses doch sehr komplexe Thema gefunden hat – teilweise musste ich sogar schmunzeln. Das Buch ist für all jene geeignet, die sich gerne einen menschheitsgeschichtlichen Überblick verschaffen wollen, ohne dass dabei der Kopf zu rauchen beginnt. Außerdem wird der Leser mit Kritik an dem heutigen Menschsein an sich konfrontiert, so schnell lässt einen dieses 500-Seiten-Werk also auch nicht los.

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen und es hat mich zu weiteren Ausflügen in die Welt der Sachbücher ermutigt. Demnach gebe ich hiermit eine eindeutige Leseempfehlung ab.

Kurz und knapp:

  • lehrreiches und informatives Werk
  • ein komplexes Thema wird einfach erklärt

Márcia

Louisa May Alcott

„Little Women“

Miriam Toews

„Women Talking“

Little Women

Worum geht’s?

The four March sisters  Meg, Jo, Beth and Amy  live in financial hardship in New England with their mother, while their father has been drafted to fight in the Civil War. The girls embark on a series of adventures and endure a number of unexpected misfortunes  experiences that allow their personalities to emerge: Meg sensible and outgoing, Jo literary and boyish, Beth musical and shy, and Amy artistic and selfish  but the bonds holding together the March family remain unbroken. (Quelle: Klappentext)

Meine Review

Einhundertfünfzig Jahre nach seiner Veröffentlichung, ist „Little Women“ noch immer so berühmt wie damals. Die Hauptfiguren sind die March Schwestern, die nicht unterschiedlicher sein könnten und die sich jeder hineinfinden kann. Wir begleiten sie vom Teenageralter bis in die späten Zwanziger als alle Schwestern verheiratet sind und ihre eigenen Familien haben.

Die Thematisierung verschiedener Frauenmodelle hat – zum damaligen Zeitpunkt – die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich gezogen. Vor allem Jos Charakter hat es vielen Leser*innen angetan – nicht nur wegen ihrer rebellischen und burschenhaften Art, sondern auch wegen ihrer grenzenlosen Unabhängigkeit. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert, und heutzutage sind sich die meisten Frauen ihrer Fähigkeiten bewusst, haben keine Angst davor, unabhängig zu sein, und sehen eine Heirat nicht als einziges erstrebenswertes Ziel im Leben.

Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich mit den Schwestern mitgefiebert habe, auch, wenn sie mir oftmals zu perfekt erschienen. Wie so ziemlich jeder Klassiker, hatte auch Alcotts „Little Women“ eine Lehren in sich, die meiner Meinung nach, das Buch erst so berühmt gemacht haben. Enttäuscht bin ich aber trotzdem über Jo und Teddy. Da hätte ich mir einfach etwas ganz anderes gewünscht, aber mehr werde ich hierzu nicht verraten.

Das Buch ist dick, die Erzählweise ist manchmal sehr lahm, was ich persönlich aber angenehm und beruhigend fand. Alcott hat durch ihre Sprache gezeigt, wie es war zu der Zeit aufzuwachsen. Ihr Stil ist elegant, aber dennoch ergreifend.

Alles in allem war ich aber sehr traurig, nachdem ich die letzte Zeile gelesen hatte. Ich hatte mich während der knapp 500 Seiten wie die fünfte Schwester gefühlt.

Lieblingszitat

“Love Jo all your days, if you choose, but don’t let it spoil you, for it’s wicked to throw away so many good gifts because you can’t have the one you want.”

Women Talking

Worum geht’s?

Between 2005 and 2009, in a remote Mennonite colony, over one hundred girls and women were raped by what many thought were ghosts or demons. Their accounts were dismissed as ‚wild female imagination‘. Women Talking is an imagined response to these real events. When the women learn the truth, they meet secretly to discuss how to protect themselves and their daughters from future harm. But they have just two days to decide, before the rapists are bailed out and brought home. (Quelle: Klappentext)

Meine Review

Miriam Toews Roman ist eine erschreckende Geschichte der systematischen Unterwerfung von Frauen in einer ländlichen religiösen Kolonie. Leider basiert sie auf realen Ereignissen in einer mennonitischen Gemeinde in Bolivien, in der Mädchen und Frauen wiederholt im Schlaf unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurden, angeblich von Dämonen, aber tatsächlich von einheimischen Männern, die später inhaftiert wurden.

Die fiktive Geschichte Toews beginnt nach der Verhaftung der Vergewaltiger und zeigt die Reaktion der betroffenen Frauen. Während die übrigen Männer der Kolonie in der Stadt sind, um die Inhaftierten per Kaution frei zu bekommen, treffen sich acht Frauen in einem Schuppen, um zu entscheiden, was als nächstes zu tun ist. Darunter ist Ona, die von ihrem Vergewaltiger schwanger ist, Neitje, deren Mutter Selbstmord begangen hat und Salome, Mutter eines dreijährigen Mädchens, dem nach mehrmaliger Vergewaltigung die Behandlung einer sexuell übertragbaren Krankheit verweigert wurde, weil Peters, Bischof der Kolonie, glaubte, die Ärzte würden sonst tratschen. Für Peters, müssen die Täter unbedingt nach Hause kommen, damit die Opfer ihnen vergeben können. Nur wer vergeben wurde und wer vergibt, erhält einen Platz im Himmel. Vergeben die Frauen ihren Angreifern nicht, wirft Peters sie aus der Kolonie, den einzigen Ort, den sie kennen. Die Frauen wissen nicht, wo sie sind – müssten sie es auf einer Landkarte zeigen. Sie können weder lesen noch schreiben und doch wollen sie sich davon nicht abhalten und all ihre Möglichkeiten ausschöpfen – in den kommenden drei Tagen besprechen sie alle Szenarien – Nichts tun, bleiben und kämpfen, gehen und von vorne beginnen, ohne Männer.

Toews konzentriert sich in der Erzählung weniger auf das Trauma der Überlebenden als vielmehr auf das Überleben an sich.

Lieblingszitat

“By leaving, we are not necessarily disobeying the men according to the Bible, because we, the women, do not know exactly what is in the Bible, being unable to read it. Furthermore, the only reason why we feel we need to submit to our husbands is because our husbands have told us that the Bible decrees it.”

Zur Info: Es gibt bereits mehrere Verfilmungen von „Little Women“, sowie eine dreiteilige Miniserie aus dem Jahr 2017. Dieses Jahr soll aber ein Hollywood-Film mit Emma Watson und Timothée Chalamet erscheinen! Cannot wait!

Und: Was lest ihr momentan?

Ein weiterer Monat mit spannendem Lesestoff steht uns bevor, denn ihr bestimmt auf Instagram die nächste, literarische Runde. Schaut schnell vorbei und stimmt ab!

xxx

the ladies

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