London Fashion Week #1
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

London Fashion Week #1
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

London Fashion Week #1
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Ich kann es noch kaum in Worte fassen, aber ich durfte zum ersten Mal auf die London Fashion Week. Es war zwar ein kurzes, aber wunderschönes Wochenende voller Ups und Downs, die ich keinen Moment missen würde…

FREITAG

Vor knapp einer Woche bin ich in die falsche U-Bahn gestiegen und mir ist das erst nach 20 Minuten Fahrt aufgefallen. Anrufen konnte ich niemanden, denn ich steckte im tiefsten Funkloch der Welt fest. Gefühlte zehn tausend Meter unter der Erde. Ich schwitzte in meinem winterlichen Zwiebellook. Auf so frühlingshafte Temperaturen war ich nicht vorbereitet. Eine Woche zuvor war ich in Berlin gewesen und dort hatte es Minusgrade! Minusgrade!! Willkommen in London.

Es war Freitag später Nachmittag. Der Tag hatte schon nicht gut angefangen. Vor meinem Abflug nach London, habe ich auf der Uni eine Prüfung geschrieben. Völlig umsonst, denn die wurde kurz darauf annulliert und ich darf sie in zwei Wochen noch einmal schreiben. YEY! In meinem Kopf ratterte es in dem Moment: Erstens hätte ich nicht so früh aufstehen und mich stressen müssen und zweitens, hätte ich einen früheren Flug nach London nehmen und den Tag entspannt starten können. Stattdessen, musste ich den späteren Flug nehmen, der dann auch nochmal Verspätung hatte. Ich hatte deshalb keine Zeit zu meiner Unterkunft zu fahren und mich umzuziehen. Nun war ich bereits 10 Minuten zu spät zu meinem ersten Fashion Week Event und ratterte mit meinem Koffer durch den Londoner Underground. Ich hatte zwar keine Ahnung was mich bei „BBC Fashion Film x River Island“ erwarten würde, bzw was der Dresscode war, aber es klang schon mal vielversprechend, dass River Island und Film im Eventnamen vertreten waren.

Außer Atem und mit einem halb toten Trolli  war ich endlich angekommen, und fühlte mich auch sofort fehl am Platz. Den Teil mit „Cocktailparty“ habe ich in der Einladung wohl überlesen. Ups. Ich war völlig underdressed. Ich trug schwarze Lederleggings, Biker Boots mit Cut Outs zu einem weißen langen Hemd und darüber einen hellgrauen Oversized Wollpulli. Dazu trug ich meinen schwarzen Kastenförmigen Mantel und einen riesigen karierten Schal. Ich kam direkt vom Flughafen. Meine Haare waren zu einem komisch aussehenden Knödel gestyled. Ich hatte noch meine hässliche Nerdbrille an, und naja meinen Koffer zog ich auch noch hinter mir her.

Ich hatte irgendwo gelesen, dass London wie Berlin sei. Man kann alles tragen was man will, solange man es mit Selbstbewusstsein tut. Also tat ich das. Ich gab meine Sachen bei der Garderobe ab, legte Brille ab, öffnete meine Haare, tupfte mir noch schnell knallroten Lippenstift auf und fertig. Das musste reichen. Ich bekam sogar Komplimente und der Abend hätte nicht besser verlaufen können! Sorry, dass ich gar keine Bilder habe von dem Abend gemacht habe. Ich hatte kein Akku mehr und meine Kamera war im Koffer in der Garderobe. Hätte ich Zeit gehabt mich umzuziehen, hätte ich mein schwarzes Babydoll-Lederkleid zu einem blau-weiß gestreiften Hemd und drunter ein Spitzentop mit Glockenärmel angezogen. Hier ein Selfie, damit ihr euch ein Bild machen könnt.

SAMSTAG

Am nächsten Morgen traf ich mich früh mit einer Freundin, die ich aus Wien kenne und die nun mittlerweile in London lebt. Wir gingen ausgiebig Brunchen und danach machten wir uns auf den Weg zur ersten Show des Tages. SABINNA. Wir beide wussten nicht genau, was wir anziehen sollten, einerseits, wollte ich unbedingt den schönen Rock anziehen, den mir die Designerin Sabinna zugeschickt hatte (Look dazu kommt im zweiten Teil), andererseits, sah er mit Strumpfhose doof aus und frieren wollte ich nicht unbedingt. Nach dem ständigen Frieren in Berlin, wollte ich es warm, bequem und stylish zugleich haben. #firstworldproblems

Ich entschied mich daher für meine Lederhose von Edited, einem schwarz-weiß karierten Volantkleid von Zara und weißen Ledersneaker. Dazu kombinierte ich meinen schwarzen Mantel und eine verspielte Clutch.

* Fotos by Frederick Nilsson / @fredericknilssonphotography

Mit unseren süßen und echten Einladungen aus Papier! standen wir in der Schlange vor der der Freemason’s Hall am Covent Garden. Um uns herum waren bunte Paradiesvögel, Classy Ladies, Hipster, Emos – alles was das Fashionherz begehrt. In London geht wirklich alles. Ein Security kam ganz nach hinten auf uns zu, bat uns daraufhin unsere Einladungen zu zeigen, sah etwas, das wir bis dahin nicht gewusst hatten und machte große Augen. Er sagte wir bräuchten uns nicht anstellen und dürften gleich hinein. Ahaaaa!!!

Die Freemason’s Hall ist wie ein Labyrinth aufgebaut, rein in ein wunderschönes Foyer, nach links durch einen langen Korridor, vorbei an Backstage, wo sich Models fertig machten, und dann habe ich auch schon den Überblick verloren. Irgendwann waren wir in einem riesigen Saal mit mehreren Bänken rechts und links von einem langen Laufsteg. Wir wurden zu unseren Plätzen begleitet. Ganz vorne, gaaaanz vorne…. Das erste Mal auf der London Fashion Week und dann sitze ich auch noch in der ersten Reihe. Mega!

Die Show von Sabinna war eine Mischung aus Märchen, Prinzessinenträume, und Teenie-Rebellion. Als die rockige Indie-Musik erklang, hat man auch rockige Kleidung erwartet, stattdessen kamen kleine Feen mit langen Mesh- und Samtkleidern auf den Laufsteg. Wunderschön! Ich habe auch schon einige Stücke im Visier, die ich mir noch UNBEDINGT zulegen muss (Mehr in Teil 2).

Nach der Show hatte ich noch die Möglichkeit Sabinna persönlich kennenzulernen, und kurz ein paar nette Worte zu wechseln. Anschließend gingen meine Freundin und ich eine Kleinigkeit essen und schlenderten noch durch Covent Garden. Gingen in ein paar Showrooms und Showcases, darunter The Designer Showrooms und KOCCA, ein koreanisches Modelabel. Abends ging es dann noch einmal zu einem Sabinna Event. Mit Cocktails und netten Menschen, konnte man in 3D oder in Virtual Reality einige ausgewählte Teile der vor Stunden präsentierten Spring Summer Kollektion direkt vor Ort shoppen.Bei Virtual Reality habe ich mich wirklich dumm angestellt, bei mir hat das Klamotten wechseln nicht geklappt, weil ich den roten Punkt auf den ich hätte klicken sollen nie gefunden habe.

Leicht angeheitert ging es für meine Freundin und mich danach direkt in einen Pub, wo wir uns mit zwei weiteren typisch Englischen Freunden von mir trafen, Burger aßen, und wie es die Engländer halt so machen, ordentlich tranken.

SONNTAG

Halb verkatert, machte ich mich fertig, frühstückte in Ruhe mit meinen Freunden, die ebenfalls noch nicht ganz zurechnungsfähig waren, und dann ging es für mich auch schon auf das erste Event die „International Fashion Showcase“ mit anschließender „Award Ceremony“. Da ich mich verfahren und auch verlaufen hatte, und dementsprechend zu spät kam, habe ich die Show verpasst, aber das Event danach war auch nicht ganz ohne. Im Somerset House wurden einige Räume dafür hergerichtet. Jedes Zimmer entsprach einem anderen Land und dort stellten die Designer ihre Stücke vor. In Polen traf ich plötzlich auf Aylin König, eine der größten Modebloggerinnen Deutschlands (#fangirlmoment). Wir unterhielten uns ganz nett und schauten uns noch die restlichen Nationalitäten an. Danach machten wir uns auf die qualvolle Suche nach Wasser, und mussten resigniert feststellen, dass es weit und breit in England nur Alkohol gab, und das obwohl es noch vormittags war. Selbst das „Wasser“ war kein Wasser, sondern Gin….

Danach ging es für mich wieder zurück zur Freemason’s Hall, wo ich mir eine etwas andere Art von Fashioshow ansah. Haluminous lieferte eine Tanzeinlage gepaart Zombie-Apokalypse untermalt mit gruseliger Musik, aber die Klamotten waren ziemlich cool! Das rote Mesh Kleid und die Culottes-Blusenkombi haben mir am besten gefallen!

Den restlichen Nachmittag schwänzte ich die anderen Events und ging stattdessen ein bisschen Shoppen. Leider leider hatte ich viel zu viel Pfund abgehoben und musste sie nun loswerden, denn abends ging es für mich bereits zurück nach Wien und Pfund zurück in Euro wechseln wäre ja finanziell gesehen völlig verantwortungslos….
*einen ausführlicheren Bericht über die SABINNA Show und das Event und meinen Look folgt morgen in Teil 2

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